Hochbewusstsein, was ist das?

Bevor wir Hochbewusstsein definieren, ist es wichtig zuerst das darzustellen, was wir in der OpenMind Akademie als gewöhnliches Bewusstsein bezeichnen:

Über unsere Sinne nehmen wir Eindrücke der Umgebung und Befindlichkeiten unseres Körpers auf. Dieser Eindrücke können wir uns bewusst sein. Allerdings nicht aller. Vieles davon bleibt im Unterbewusstsein verborgen, da es für den praktischen Ablauf unseres Lebens keine wichtige Rolle spielt. Wenn zum Beispiel jemand mit einem knallroten Mantel an uns vorübergeht, wird das von uns wahrscheinlich auch wahrgenommen, aber es wird sofort als unwesentlich deklariert und landet so in unserem Unterbewusstsein.

Wir wären vollkommen überlastet, würde alles Wahrgenommene in unserem Bewusstsein landen. Nur die Spitze des Eisberges bildet unser Bewusstsein ab, die große Masse hingegen bleibt unter der Oberfläche und nennt sich deshalb auch Unterbewusstsein.

Hochsensibilität und Bewusstsein

Hochsensibilität äußert sich vor allem durch eine verfeinerte Wahrnehmung. Diese erhöhte Wahrnehmung führt unweigerlich zu mehr Bewusstsein. Doch mehr Bewusstsein ist noch kein Hochbewusstsein. Mehr Bewusstsein führt erst einmal nur zu mehr wahrgenommene Informationen. Doch gerade im Informationszeitalters sind wir oft überladen mit Daten, von denen die allermeisten für uns unnütz sind. So ist es auch nicht verwunderlich, dass vor allem hochsensible Menschen ein weites Bewusstsein oft als Fluch erleben.

Mehr Bewusstheit ist nicht gleich mehr Freiheit, oft ist das Gegenteil der Fall.

Wenn wir viele Eindrücke bewusst wahrnehmen, verfügen wir bloß über eine hohe Ansammlung von Eindrücken. Diese Informationen können hilfreich sein, doch meist lasten sie schwer auf uns und dämpfen unser Wohlbefinden.

Wer kennt sie nicht – die „Glückseligkeit des Narren“. Unbewusstheit kann für den Betroffenen eine Gnade sein und Bewusstsein kann hingegen als Belastung erlebt werden.

Solange wir nur bewusst sind und noch keine Wahlmöglichkeit haben, wie wir mit dem wahrgenommenen umgehen, sind wir gekettet an unsere erlernten Reaktionen und Verhaltensweisen. Diese Verhaftung mit der von uns selber entwickelten Persona (Maske), ist die Wurzel alles Leides.

Die Fähigkeit zu wählen, mit welchen Informationen wir uns beschäftigen und welche wir ausblenden, führt zu Freiheit. Die Kunst, unsere Wahrnehmungen zu steuern und unser Bewusstsein aktiv zu beeinflussen, führen zum Hochbewusstsein.

Ab jetzt und ab hier wird Bewusstsein zum Segen

Während wir mit klassischem Bewusstsein nur durch die Filter unserer Biografie wahrnehmen, erschließt sich uns im Hochbewusstsein die Essenz der Dinge. Wenn wir lernen wahrgenommenes nicht mehr mit persönlicher Deutung und Interpretation zu überlagern, öffnet sich der Raum des Gewahrseins. Erst wenn Vergleich und Bewertung, Vorliebe und Abneigung in den Hintergrund rücken, wird Wahrnehmung in reiner Form möglich. Da keine Instanz aktiv ist, die das Wahrgenommene sofort in persönliche Schubladen steckt, kann sich „die Welt an sich“ zeigen.

Hilfreiche Definitionen:

Bewusstsein ist das Erleben des Alltags mit allen Sinnen, der eigenen Körperempfindungen, Gedanken und Emotionen.
Hochbewusstsein ermöglicht die Beobachtung des Erlebten (gesunde Dissoziation). Die Identifikation verlagert sich vom Erlebenden zum Beobachtenden.

Im Hochbewusstsein kann sich die Vorstellungen, die wir bisher von der äußeren und inneren Welt hatten, aufzulösen. Jetzt, da wir wahrnehmen, ohne dem Leben unser Bild von ihm überzustülpen, beginnen wir die wahren Prinzipien des menschlichen Funktionierens zu verstehen. Es offenbaren sich uns der Unterschied zwischen wahr und wirklich, und Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung, ergibt plötzlich Sinn. Auch das Entstehen von Gedanken und Gefühlen zeigt sich klar und unmissverständlich und wir beginnen die Quelle des Leidens zu erkennen.

Was nützt uns Hochbewusstsein?

Je mehr wir uns in dem Zustand des Hochbewusstseins aufhalten, der frei von unserer begrenzten Biografie ist, desto einfacher und entspannter wird unser Aufenthalt im normalen Bewusstsein, unserem alltäglichen Leben.

Hochbewusstsein ist zwar das Ziel, nachdem wir streben, jedoch offenbart sich der Gewinn im „gewöhnlichen“ Leben. Durch die Augen des Hochbewusstseins schauen wir die Welt anders und sind freier im Umgang mit Menschen. Vor allem können wir wählen und sind nicht mehr Sklave unseres eigenen Funktionierens. Hochbewusstseins spiegelt sich im gelassenen Umgang mit Partner, Kollegen und Vorgesetzten. Es trägt uns mit einer neuen Leichtigkeit durch den Spießrutenlauf des alltäglichen Lebens. Ein wahrer Segen.

Wer hochsensitiv oder hochsensibel ist, ist nicht automatisch hochbewusst, umgekehrt ist das jedoch schon der Fall. Hochbewusstsein beinhaltet sowohl Hochsensitivität als auch Hochsensibilität.

Die meisten Menschen unterscheiden nicht zwischen Bewusstsein und Hochbewusstsein. Genauso wenig, wie sie zwischen Wahrheit und Wirklichkeit unterscheiden. Wir stellen mit diesen Unterscheidungen auch keinen Anspruch auf eine Objektivität, nein, sie sind jedoch ein sehr effektives Hilfsmittel. Durch sie wird das Leben klarer und einfacher. Der Unterschied zwischen wahr und wirklich ist im Alltag äußerst nützlich und so verhält es auch mit den beiden Bewusstseinszuständen.

Sowohl die Wahrheit als auch das Hochbewusstsein verhelfen uns zu einer freudvollen Wirklichkeit.

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Herzlichst
Harald